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Maria Josepha von Sachsen (1867-1944)

Einführung

Maria Josepha von Sachsen war eine Prinzessin des Königreichs Sachsen und durch Heirat Erzherzogin von Österreich. Geboren am 31. Mai 1867 in Dresden, führte sie ein Leben, das tief in die politische und gesellschaftliche Landschaft Europas des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts eingebettet war. Maria Josepha war bekannt für ihre wohltätigen Aktivitäten und ihre Rolle in der Habsburger Monarchie. Sie starb am 28. Mai 1944 in Schloss Wildenwart in Bayern.

Frühes Leben und Ausbildung

Maria Josepha Luise Philippina Elisabeth Pia Angelika Margarete von Sachsen wurde am 31. Mai 1867 als Tochter von König Georg von Sachsen und Maria Anna von Portugal in Dresden geboren. Sie wuchs in einer politisch und gesellschaftlich bedeutenden Familie auf. Ihre Ausbildung war umfassend und umfasste sowohl akademische als auch kulturelle Aspekte. Schon früh zeigte sie großes Interesse an Kunst und Musik, gefördert durch die kulturelle Umgebung des sächsischen Königshofes.

Maria Josepha erhielt eine sorgfältige Erziehung, die sich nicht nur auf die traditionellen Rollen und Pflichten einer Prinzessin konzentrierte, sondern auch auf die Entwicklung ihrer intellektuellen Fähigkeiten und künstlerischen Interessen. Sie sprach mehrere Sprachen, darunter Deutsch, Französisch und Englisch, und zeigte ein besonderes Talent für Musik und Malerei.

Verwandtschaft und Privates

Maria Josepha war die Schwester von König Friedrich August III. von Sachsen und hatte enge Verbindungen zu vielen europäischen Königshäusern. Am 2. Oktober 1886 heiratete sie in Dresden Erzherzog Otto Franz von Österreich, den Bruder des späteren Kaisers Karl I. Das Paar hatte zwei Kinder:

  1. Karl Franz Joseph (1887–1922): Späterer Kaiser Karl I. von Österreich, letzter Kaiser von Österreich und König von Ungarn.
  2. Maximilian Eugen (1895–1952): Erzherzog von Österreich, der eine militärische Karriere einschlug.

Maria Josepha war eine liebevolle Mutter und legte großen Wert auf die Erziehung und Bildung ihrer Kinder. Besonders ihrem älteren Sohn Karl Franz Joseph, der später Kaiser Karl I. wurde, vermittelte sie Werte wie Pflichtbewusstsein, Gerechtigkeit und Nächstenliebe.

Wohltätige Aktivitäten

Maria Josepha war bekannt für ihre umfangreichen wohltätigen Aktivitäten. Sie engagierte sich in zahlreichen karitativen Organisationen und unterstützte vor allem Projekte, die sich um die Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen und Kindern kümmerten. Ihr wohltätiges Engagement brachte ihr viel Anerkennung und Respekt ein.

Besonders hervorzuheben sind ihre Bemühungen im Bereich der Gesundheitsfürsorge. Sie gründete und unterstützte mehrere Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. Während des Ersten Weltkriegs organisierte sie Hilfsaktionen für verwundete Soldaten und ihre Familien, sammelte Spenden und kümmerte sich persönlich um die Versorgung der Bedürftigen.

Rolle in der Habsburger Monarchie

Als Erzherzogin von Österreich nahm Maria Josepha eine bedeutende Rolle in der Habsburger Monarchie ein. Sie unterstützte ihren Mann in seinen offiziellen Aufgaben und war eine wichtige Beraterin für ihren Sohn Karl, der später Kaiser wurde. Ihre diplomatischen Fähigkeiten und ihr Gespür für Politik machten sie zu einer einflussreichen Figur am kaiserlichen Hof.

Maria Josepha hatte ein enges Verhältnis zu ihrer Schwiegermutter, Kaiserin Elisabeth (Sisi), und lernte viel von ihr über die politischen und sozialen Pflichten einer Erzherzogin. Sie pflegte auch gute Beziehungen zu anderen Mitgliedern des Habsburger Hofes und spielte eine Schlüsselrolle in der Förderung kultureller und sozialer Initiativen.

Der Erste Weltkrieg und die Nachkriegszeit

Während des Ersten Weltkriegs unterstützte Maria Josepha die Kriegsanstrengungen durch ihre wohltätigen Aktivitäten und die Organisation von Hilfsmaßnahmen für verwundete Soldaten und ihre Familien. Sie reiste durch das Land, um Truppen zu besuchen, und beteiligte sich an zahlreichen Wohltätigkeitsveranstaltungen. Ihre unermüdliche Arbeit während dieser Zeit wurde weithin anerkannt und geschätzt.

Nach dem Zusammenbruch der Monarchie und dem Ende des Krieges zog sie sich auf Schloss Wildenwart in Bayern zurück, wo sie den Rest ihres Lebens verbrachte. Trotz der politischen Umwälzungen blieb sie aktiv in karitativen Projekten und widmete sich der Pflege von Kranken und Bedürftigen.

Späte Jahre und Tod

Maria Josepha verbrachte ihre späten Jahre im Ruhestand auf Schloss Wildenwart. Sie widmete sich weiterhin wohltätigen Aktivitäten und blieb eine respektierte Persönlichkeit. Ihr Tod am 28. Mai 1944 markierte das Ende eines bedeutenden Kapitels in der Geschichte der Habsburger und der europäischen Monarchien.

Während ihrer letzten Jahre zog sie sich zunehmend aus dem öffentlichen Leben zurück, blieb jedoch in Kontakt mit ihrer Familie und engen Freunden. Ihre letzte Ruhestätte fand sie in der Kapuzinergruft in Wien, der traditionellen Begräbnisstätte der Habsburger.

Vermächtnis

Maria Josepha von Sachsen wird als eine der bedeutendsten Frauen der Habsburger Monarchie in Erinnerung bleiben. Ihre wohltätigen Aktivitäten und ihre Rolle als Mutter des letzten Kaisers von Österreich haben ihr einen bleibenden Platz in der Geschichte gesichert. Ihr Engagement für soziale Gerechtigkeit und ihr Einfluss am kaiserlichen Hof machen sie zu einer bemerkenswerten historischen Figur.

Ihr Vermächtnis lebt weiter in den vielen wohltätigen Einrichtungen und Projekten, die sie ins Leben gerufen oder unterstützt hat. Maria Josepha wird nicht nur als Prinzessin und Erzherzogin, sondern auch als engagierte Philanthropin und liebevolle Mutter in Erinnerung bleiben.

Quellen

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